Nachhaltige Zukunft: Europas Bio-Müll als Energiequelle
Unter dem Titel „BioBoost“ forschen momentan zahlreiche Wissenschaftler an Konzepten zur klugen Nutzung von Bio-Müll. Bisher scheitert die Verwendung als Energiequelle an der mangelnden finanziellen Attraktivität. Der Schlüssel dürfte in einer durchdachten Logistikstrategie und der richtigen Art der Wiederverwertung liegen.
Bio-Müll als Energielieferant: Wirtschaftlichkeit als Ziel
Mittlerweile entsorgen viele Europäer Grünabfälle oder Essensreste in speziellen Bio-Müll-Tonnen. Insgesamt handelt sich um große Mengen, welche einen wichtigen Betrag zur regenerativen Energieerzeugung leisten könnten. Bisher lohnt sich die Wiederverwertung aber meist nicht. Der Müll fällt dezentral und vor Ort jeweils in überschaubarem Umfang an, die Kosten für das Einsammeln und den Transport übertreffen die Erträge. Ein Forscher-Team der FH Oberösterreich beschäftigt sich deshalb mit der Frage, welches Logistiksystem Wirtschaftlichkeit verspricht. Auch die Art der Weiterverarbeitung entscheidet über mögliche finanzielle Gewinne. Mehrere europäische Projekte untersuchen verschiedene Methoden auf die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit.
Die möglichen Verfahrenswege bei der Wiederverwertung
Konkrete Ergebnisse können die Forscher noch nicht vorweisen, erst 2015 präsentieren die Verantwortlichen Resultate. Einige Ansätze kristallisieren sich aber bereits heraus. So plädieren die österreichischen Wissenschaftler für eine möglichst wohnortnahe Weiterverarbeitung. Innerhalb von höchstens zwanzig Kilometern sollen die Abfälle zu einem Schlamm umgewandelt werden, der eine weit höhere Energiedichte besitzt. Das würde die Rentabilität erhöhen und die Transportkosten würden nicht so stark ins Gewicht fallen. Zudem würde auch das Maß an Nachhaltigkeit steigen – erfahren Sie in diesem Beitrag mehr – jedwede Form von Transporten belastet die Umweltbilanz. Vor einer Grundsatzfrage stehen die Forscher bei der Weiterverarbeitung: Bio-Abfall lässt sich zur Stromerzeugung oder zur Herstellung von Bio-Diesel verwenden. Noch kann niemand sagen, welche Variante für höhere Erträge sorgt. Für Bio-Kraftstoffe könnte sprechen, dass mit Phenolen ein wichtiges Nebenprodukt entsteht. Dieses Material kommt in der Kunststoffproduktion zum Einsatz, Unternehmen zahlen dafür attraktive Summen.
Bio-Müll besser nutzen – Forscher-Teams suchen nach Lösungen
2015 legen die beteiligten Wissenschaftler am Projekt „BioBoost“ ihre Ergebnisse vor. Bio-Müll soll künftig als regenerative Energiequelle dienen, die Forscher sollen Vorschläge zur wirtschaftlichen Nutzung machen. Die Vermeidung langer Transportwege des energetisch wenig ertragreichen Bio-Mülls könnte einen wichtigen Baustein darstellen. Die Umwandlung in hochwertigen Energie-Schlamm würde die Transportkosten eindämmen. Zudem stellt sich die Frage, welche Weiterverarbeitung am meisten Geld einbringt.
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