Der Bologna-Prozess und die resultierenden Veränderungen – Bachelor & Master
Studieren nach Bologna ist beileibe kein Zuckerschlecken. Seitdem die Master-und Bachelorstudiengänge eingeführt wurden, ist die Kritik am Bologna- Prozess längst nicht verstummt. Eingeleitet wurde der so genannte Bologna Prozess bereits im Jahre 1999, als sich 30 europäische Staaten vornahmen, bis zum Jahr 2010 einen einheitlichen Rahmen für die Hochschulen zu schaffen. Mittlerweile haben sich dem Bologna Prozess noch weit mehr Staaten angeschlossen, mit Kasachstan sind es nun insgesamt 47 Länder.
Ziel des Bologna Prozesses war die Vereinheitlichung von Studiengängen in Europa
Inhaltlich geht es für die Studierenden bei dem Bologna Prozess um die Einführung einheitlicher Studiengänge im Sinne von Master und Bachelor. Gleichzeitig soll ein in ganz Europa geltender einheitlicher Bewertungsrahmen, ECTS, geschaffen werden. Angestrebt wurde damit zum einen eine höhere Mobilität innerhalb der Europäischen Union, zum anderen geht es aber dabei auch um die Anerkennung von Studienleistungen, die im Ausland erbracht wurden. Die am Bologna Prozess beteiligten Staaten formulierten aber auch das Ziel, die Attraktivität des europäischen Hochschuleraumes insgesamt zu steigern.
Ein Masterstudiengang kann heute auch per Fernstudium absolviert werden, so kann man beispielsweise ein Fernstudium Master in Berlin bei der DUW studieren. Nicht zuletzt war es auch Intention des Bolognaprozesses durch den im Regelfall dreijährigen Bachelor bzw. zweijährigen Master eine bessere Qualifikation für den Arbeitsmarkt zu bewirken. Heute gilt als Konsens, dass der Bologna Prozess sowohl Vorteile als auch Nachteile gebracht hat.
Es gibt zum Teil harsche Kritik am Bologna Prozess
Die Modulstruktur der Studiengänge und die verkürzte Zeit des Studiums sind mit einer Straffung des Lehrstoffes verbunden und haben gegenüber den alten Studiengängen zu einer klaren Strukturierung und mehr Transparenz geführt. Die neuen Studiengänge sind zudem praxisorientierter. Der Bachelorabschluss wendet sich vor allem an Absolventen, die rasch in den Berufsalltag einsteigen möchten. Die Kehrseite der Medaille beim Bologna Prozess ist eine sehr hohe Arbeitsbelastung für die Studenten, so dass Jobben neben dem Studium nahezu unmöglich erscheint.
Von der damals viel gepriesenen Mobilität ist leider nicht viel übrig geblieben, passende Äquivalenzangebote an anderen europäischen Hochschulen sind nicht zuletzt wegen der detaillierten Vorgaben des Lernpensums oftmals schwer auszumachen. Die massive Verkürzung der Studiendauer lässt sich nur schwer mit der gesamten Unterbringung des Lehrstoffes vereinbaren. In Deutschland gibt es darüber hinaus nur eine geringe Zahl von Masterplätzen, die überhaupt nur einem Drittel der Bachelor Absolventen zur Verfügung stehen. Potentielle Arbeitgeber verhalten sich zudem gegenüber Bachelor Absolventen zunehmend kritisch und nicht nur deshalb gibt es an der Bologna Reform noch erheblichen Nachbesserungsbedarf.
Similar Posts: