Deutschland Spitzenreiter bei Energiepreisen

Deutschland Spitzenreiter bei Energiepreisen

Nach der Katastrophe um den zerstörten Atomreaktor im japanischen Fukushima hat Deutschland den schnellen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Nur wenige Jahre später folgt die Bundesregierung den Wunsch der Bürger nach mehr Umweltschutz. Die Kohlekommission beschließt den parallelen Ausstieg aus der Kohlestromerzeugung. Kohle- und Atomstrom – das waren lange Zeit die beiden wichtigsten Stromerzeuger in Deutschland.

Die Energiewende ist notwendig – und hierzulande wird sich nach den beschlossenen Ausstiegen besonders radikal angegangen. Für die deutschen Verbraucher bedeutet mehr Energie aus regenerativen Energiequellen wie Sonne und Windkraft vor allem eines – steigende Energiekosten. Im europäischen Vergleich ist Deutschland einsame Spitze.

Steigende Preise überall

Betrachtet man den Markt für Energiekosten aller Mitgliedsländer der Europäischen Union, lässt sich ein genereller Anstieg der Preise feststellen. Durchschnittlich um sechs Prozent sind die Kosten für Strom in den letzten fünf Jahre gestiegen. In Deutschland beträgt der Anstieg 16 Prozent, in Frankreich 19 und in Griechenland gar 25 Prozent. In anderen Ländern der EU sind die Preise hingegen deutlich gefallen. Für die Menschen in Zypern und Ungarn oder auf Malta im Mittelmeer sind die Preise um bis zu 35 Prozent zurückgegangen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Preisen, die Gaskunden zu zahlen haben. Auch hier verzeichneten die Analysten in den letzten Jahren einen generellen Anstieg. Die Gaskosten in Schweden sind europaweit am höchsten, auch beim skandinavischen Nachbarn Dänemark, in Portugal und den Niederlanden sind die Preise hoch. Um bis zu 23 Prozent sind die Preise in einigen Staat gestiegen. In Deutschland zahlen die Verbrauch rund zehn Prozent mehr, im europäischen Durchschnitt beträgt der Preisanstieg seit 2010 fünf Prozent.

Deutsche am stärksten belastet

Eine aussagekräftige Auswertung der Energiepreise ergibt sich bei einer Gegenüberstellung zur Kaufkraft der Staatsbürger. In jedem Land ist der Euro unterschiedlich viel wert. Mit dem sogenannten KKS, dem Kaufkraftstandard, lassen sich die Energiepreise oder auch die Arbeitskosten in der EU in Relation zum Einkommen der Bürger setzen. Der KKS ist eine fiktive Währungseinheit, die national vorhandene Preisniveaus angleicht.

Bei der Gegenüberstellung der Kaufkraft zu den Preisen für Strom und Gas wird schnell klar: deutsche Verbraucher zahlen europaweit das meiste Geld für Energie. Die Belastung ist nur in Portugal und Belgien ähnlich hoch. In Finnland oder den Niederlanden müssen die Bürger weniger als die Hälfte ihres Einkommens für Strom und Gas aufwenden als in Deutschland.

Preistreiber Steuern

Drei Bestandteile sind maßgeblich für die Strom- und Gaspreise auf dem deutschen Markt. Das sind:

  • Die Entgelte für die Nutzung der Netze
  • Die Kosten für die Beschaffung, den Vertrieb und die Gewinnmarge
  • Die gesamten Steuern und Umlagen, die vom Staat erhoben werden

Wesentlichen Einfluss auf die Preise haben die steuerlichen Abgaben, die auf jede verbrauchte Einheit aufgeschlagen werden. Beim Strompreis bildet dieser Bestandteil den größten Preistreiber mit 57 Prozent. Stark gestiegen sind in den letzten Jahren auch die Entgelte für die Netznutzung. Stabil geblieben sind hingegen die Anteile für Vertrieb, Beschaffung und die Gewinnmargen. Der größte Profiteur steigender Preise ist daher vor allem der Staat, der seine Steuereinnahmen dadurch erhöht.

Experten raten zum Wechsel

Für viele Haushalte bedeuten steigende Preise für Gas und Strom eine erhebliche Belastung in der Haushaltskasse. Besonders hoch ist die Belastung für Kunden eines regionalen Grundversorgers. Ihre Tarife sind deutlich teurer als bei der Konkurrenz. Neben konsequenten Methoden zur Reduzierung des Energieverbrauchs in den eigenen vier Wänden ist der Wechsel des Energielieferanten die einzige Möglichkeit, möglichst wenig Geld für Strom und Gas zu zahlen. Das gilt bei der Lieferung durch einen Grundversorger umso mehr.

Mehr als 1,15 Milliarden Euro zahlen deutsche Haushalte jedes Jahr zu viel an die Energielieferanten. Allein aufgrund der Tatsache, dass sie ihren Strom bei einem Grundversorger beziehen. Mit einem Strom- und Gasanbietervergleich bei Verivox lässt sich bares Geld sparen. Mehrere hundert Euro pro Jahr sind mit einem Wechsel einzusparen. Die gezahlten Neukundenboni und Rabatte auf die Endabrechnung spülen weiteres Geld in die Haushaltskasse. Experten und die Verbraucherzentralen raten zum Anbieterwechsel – idealerweise jedes Jahr.

 

Bildquelle: Pixabay, 3579931, Myriams-FotosSimilar Posts: