Herzkrankheiten: Saunagänge senken Risiko
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und die koronare Herzkrankheit zählen zu den häufigsten Todesursachen. Forscher aus Österreich und Finnland haben in einer gemeinsamen Studie herausgefunden, dass Saunagänge das Risiko reduzieren können, an einer Herzkrankheit zu sterben.
Ausgiebiges Saunieren schützt vor Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Peter Willeit, Neurologe und Epidemiologe an der Medizinischen Universität Innsbruck und Jari A. Laukkanen von der Universität Ostfinnland haben Daten aus der finnischen KIHD-Studie (Kuopio Ischaemic Heart Disease Risk Factor Study) vergleichend analysiert und erkannt: Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann bei Männern und Frauen durch häufige Saunabesuche gesenkt werden.
Erst vor Kurzem konnte das österreichisch-finnische Team anhand der Daten belegen, dass ausgiebiges Saunieren das Schlaganfall-Risiko senkt.
Je häufiger und länger, desto besser
In der Studie werden seit Mitte der 1980er-Jahre Daten von 1.688 Männern und Frauen zwischen 53 und 74 Jahren erhoben und ausgewertet. Innerhalb des 15-jährigen Beobachtungszeitraums verstarben 181 Probanden an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Häufigkeit und Dauer der Saunabesuche hatten dabei eindeutig Auswirkungen auf die Sterbewahrscheinlichkeit.
Gingen Finninnen und Finnen vier- bis siebenmal pro Woche in die Sauna, war ihr Risiko, im Beobachtungszeitraum an einer Herzerkrankung zu sterben, um 70 Prozent geringer. Studienteilnehmer, die zwei- bis dreimal wöchentlich saunierten, konnten ihr Risiko um 29 Prozent reduzieren.
Die Forscher stellten zudem fest, dass das kardiovaskuläre Risiko am geringsten ist, wenn man länger als 45 Minuten pro Woche in der Sauna schwitzt.
Für Männer stand der Zusammenhang zwischen Häufigkeit der Saunabesuche und Sterberisiko schon früher fest. Die aktuelle Untersuchung zeigt, dass es auch bei Frauen eine Korrelation gibt. Der Grund: Saunagänge regulieren den Blutdruck und wirken sich günstig auf die Herzfrequenzvariabilität aus, einen wichtigen Indikator für die Herzgesundheit. Je häufiger Menschen in der Sauna schwitzen, desto geringer ihr Risiko, frühzeitig an einer Herzerkrankung zu sterben.
Herzpatienten saunieren nur nach Absprache mit dem Arzt
Die Deutsche Herzstiftung warnt in einer Pressemitteilung jedoch vor leichtsinnigen Saunagängen. Patienten mit einer diagnostizierten Herzerkrankung sollten unbedingt mit ihrem Kardiologen absprechen, ob und bei welchen Temperaturen ihnen das Saunieren guttut. Insbesondere die kalte Schwalldusche danach kann Herzpatienten mit Herzinsuffizienz, Gefäßerkrankungen und Bluthochdruck gefährden. Statt jäher Abkühlung sei etwa die langsame Körpertemperatursenkung durch lauwarmes Duschen besser geeignet.
Fotocredit: Pixabay, 3350235, EstonianSaunas
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