3D-Druck: Eine Technologie vor dem Durchbruch
Der 3D-Druck setzt sich mit Macht durch: Er wird viele Bereiche des täglichen Lebens nachhaltig verändern. Dazu gehört das Gesundheitswesen ebenso wie die Logistik.
Immer komplexere Anwendungen möglich
Der technologische Fortschritt beim 3D-Druck in den letzten Jahren hat dafür gesorgt, dass seine Verwendung selbst bei außerordentlich komplexen Anforderungen immer realistischer ist. Einerseits liegt das daran, dass die Drucker immer kostengünstiger geworden sind – andererseits, weil kaum mehr Grenzen in Bezug auf die Größe und die Zusammensetzung des gedruckten Produkts bestehen. So kamen in China bereits ganze Häuser aus dem 3D-Drucker. Allerdings war das bisher nur dort möglich, weil in Deutschland und der EU wesentlich strengere Normen bezüglich des Hausbaus bestehen.
Zurzeit entsteht allerdings in Kopenhagen das erste Haus auf europäischem Boden, das mithilfe von 3D-Druckertechnologie nach EU-Norm gebaut wird. Ein gutes Beispiel dafür, wie dynamisch sich die Technologie entwickelt hat.
Desktop-Systeme für Feinmechanik, Modellbau und Co
Doch nicht nur im Bereich der großen Bauten und Produkte macht der 3D-Druck Fortschritte: In der Feinmechanik, im Modellbau und bei ambitionierten Hobbybastlern sind CNC-Systeme auf dem Vormarsch, die zusätzlich eine 3D-Druck-Option besitzen. Diese universellen Systeme werden von mittelständischen Herstellern als Positioniereinheiten je nach Bedarf mit verschiedenen Werkzeugen bestückt: Zu den Werkzeugen gehören Frässpindel, Schleppmesser, Heißdrahtschneider – und neuerdings ein 3D-Druckkopf, der zusammen mit der beheizbaren Bauplattform eine additive Fertigung ermöglicht.
Drucken mit organischen Materialien
Auch der Medizin drücken 3D-Drucker mehr und mehr ihren Stempel auf: Beim 3D-Biodruck wird mit „Biotinte“ gedruckt: Ein Milliliter enthält 80 Millionen Zellen. Ihre Anwendung wird immer weniger zur Fiktion: Mäusen wurde bereits erfolgreich Haut- und Muskelmasse aus dem Drucker implantiert.
Ähnliche Veränderungen stehen in der Logistikbranche an: So kann ein bestelltes Produkt erst in letzter Minute buchstäblich im Transporter vor der Haustür des Bestellers gedruckt werden. Die Vorteile: Transport und Lagerhaltung werden so wesentlich günstiger, da sich die Rohmaterialien zum Drucken wesentlich einfacher lagern und bewegen lassen.
Sollte sich dieses Modell durchsetzen, dürfte es auch die Arbeitsteilung massiv verändern: Es müssten nur noch die digitalen Konstruktionspläne mitsamt Drucker transportiert werden. Das wiederum hätte zur Folge, dass Logistikunternehmen sich in ihren Abläufen total verändern müssten. Zukunftsmusik? Der Logistikkonzern UPS arbeitet bereits an 3D-On-Demand-Centern, um auf diesen Trend reagieren zu können, wenn er Realität wird.
Bauplan kaufen, im Wohnzimmer drucken
Wenn erst mal fast jeder einen 3D-Drucker zu Hause hat, muss nur noch der Bauplan bestellt und das Rohmaterial zum Drucken beschafft werden. So ist es möglich, dass ein Haushaltsgerät oder ein Kinderspielzeug direkt dort produziert wird, wo es gebraucht wird oder gewünscht ist.
Bildquelle: Pixabay, printer, 1455166_1280Similar Posts:
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