Berlin: Immobilienpreise steigen weiter
Die „Berliner Luft“ wird immer teurer! Wer in der Bundeshauptstadt eine Immobilie kaufen will, muss dafür immer mehr lockermachen – gleich, ob Wohnung, Haus oder Grundstück. Der Berliner Gutachterausschuss für Grundstückswerte vermeldet Rekorderlöse.
Bauland wird zur knappen Ressource
Bei etwa 6,3 Milliarden Euro lag der Wert der im ersten Halbjahr 2015 veräußerten Objekte, ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Dagegen stieg die Zahl der verkauften Immobilien nur um knapp ein Drittel, was die Gutachter auf einen Preisanstieg von „mindestens zehn Prozent“ schließen lässt. In der Tat sind in der Stadt kaum noch Baugrundstücke vorhanden und Käufer von Bauland werden immer mehr zur Kasse gebeten, so die übereinstimmenden Aussagen von Bauträgern und Projektentwicklern. Auch der Gutachterausschuss kommt zum gleichen Ergebnis: Obwohl die bei Grundstücksverkäufen erzielten Erlöse um 38 Prozent stiegen, war die Zahl der verkauften Areale im ersten Halbjahr 2015 sogar leicht rückläufig.
Verkäufe von Wohnungen und Eigenheimen zunehmend
Nach wie vor machen Eigentumswohnungen den Löwenanteil bei Immobilientransaktionen aus: Zwei Drittel der Kaufverträge bezogen sich auf solche Objekte. Insgesamt wechselten über 10.500 Wohnungen im ersten Halbjahr 2015 den Besitzer, ein Plus von knapp 40 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Und wenig überraschend zogen auch in diesem Sektor die Preise steil an: Die bei den Verkäufen erzielte Summe wuchs um beinahe 60 Prozent auf rund 2,3 Milliarden Euro.
Um ein Drittel stieg auch die Zahl der verkauften Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem ersten Halbjahr 2014. Genau 1426 Häuser wurden im Berliner Raum veräußert, für eine Gesamtsumme von 540 Millionen Euro. Das bedeutet eine Steigerung von 37 Prozent gegenüber dem entsprechenden Zeitraum im Vorjahr. Auch hier sieht der Gutachterausschuss eine „stetig ansteigende Entwicklung“.
Was bringt der Berliner Immobilienmarkt in Zukunft?
Wie geht es nun weiter in der Bundeshauptstadt? Die Politik will per Mietpreisbremse und Umwandlungsverordnung dem ungezügelten Aufwärtstrend bei Mieten und Immobilienpreisen Einhalt gebieten. Investoren sollen von Luxussanierungen abgehalten werden, ebenso von Umwandlungen von Mietwohnungen in teure Eigentumswohnungen. Aber Experten wie Jakob Mähren, Gründer und Geschäftsführer der Mähren Gruppe, sind der Meinung, dass auch in Zukunft der Immobilienmarkt in Berlin genug Potential für interessierte Investoren bietet. So konnte Mähren Gruppe beispielsweise vor einem knappen Jahr einen schwedischen Investor als Käufer für 835 Berliner Wohnungen gewinnen. Auch Berliner Randgebiete wie Marzahn oder Hellersdorf hat die Immobilien-Investmentgesellschaft bereits für mögliche Immobiliengeschäfte im Blick. À la longue werden die Mietpreise in der Stadt nicht mehr ungezügelt steigen können, so Jakob Mährens Einschätzung. Aber, so der gebürtige Berliner weiter, in Zukunft werden sich viele Wohnungssuchende die begehrten Berliner Viertel nicht mehr leisten können. Das macht die Randgebiete für Investoren interessant.
Fotonachweis: Thinkstock, 452534461, iStock, SeanPavonePhotoSimilar Posts: