Erfolgsfaktor Familienunternehmen

Von den gut 3,3 Millionen Unternehmen in Deutschland werden etwa 95 Prozent von Familien geleitet. Insofern bilden Kapitalgesellschaften gesamtwirtschaftlich betrachtet in Deutschland eher die Ausnahme. Lediglich bei den Großbetrieben sind die familiengeführten Unternehmen in der Unterzahl. Doch was macht Familienunternehmen so erfolgreich?

Ein tragfähiges Netzwerk

Einer der wesentlichsten Unterschiede von Familienunternehmen gegenüber anderen Firmen ist, dass die Verantwortlichkeiten für bestimmte Betriebsbereiche wesentlich seltener wechseln. Kunden, Geschäftspartner und Angestellte entwickeln auf diese Weise in der Regel ein größeres Vertrauen, da die Strukturen im Unternehmen stabil bleiben. Außerdem sind familiengeführte Betriebe wie beispielsweise das Hamburger Traditionsunternehmen NKL Boesche wesentlich stärker in ihrer jeweiligen Region verankert. Entsprechend wichtiger nehmen diese Unternehmen auch die örtlichen Belange was die bauliche Expansion der eigenen Anlagen oder die Umwelteinflüsse der Produktion betrifft. Diese stärkere Übernahme von sozialer wie ökologischer Verantwortung führt umgekehrt zu einem deutlich besseren Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn das Unternehmen auch seine Sponsoring-Aktivitäten vornehmlich im regionalen Bereich vornimmt.

Auf Nachhaltigkeit gepolt

Auch bei der strategischen Ausrichtung ergeben sich bei Familienunternehmen oft Unterschiede gegenüber Firmen auf Basis von Kapitalgesellschaften. Denn bei Familienunternehmen überwiegt meist der Gedanke, den Betrieb möglichst wirtschaftlich gesund auf die nächste Generation zu übertragen. Gewinne werden daher dem Unternehmen wesentlich seltener entzogen, sondern reinvestiert, um die Firma auf hohem Niveau wettbewerbsfähig zu halten. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sich unter den familiengeführten Unternehmen in Deutschland gut eintausend Betriebe befinden, die Weltmarktführer ihres jeweiligen Nischenmarktes sind. Der hohe Identifikationsgrad der Verantwortlichen mit den eigenen Produkten und Dienstleistungen führt zudem dazu, dass diese stetig verbessert und weiterentwickelt werden. Aufgrund dieses höheren Verständnisses für die Produkte funktioniert auch das betriebliche Vorschlagswesen bei Betrieben in Familienhand deutlich besser.

Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft

Der Erfolg von Familienbetriebe ist in weiten Teilen zugleich die Erfolgsgeschichte des deutschen Mittelstands. Während große Unternehmen häufig behäbig und wenig innovativ ihr Kerngeschäft weiterbetreiben, entwickeln familiengeführte Firmen sich in der Regel stetig weiter, weil sie als kleinere Konkurrenten mit besseren Produkten und besserem Service wettbewerbsfähig bleiben.

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