Der klassische Überziehungskredit
Viele Bankkunden schätzen die Möglichkeit, spontan Geld auszugeben und einen Kredit nicht erst langfristig disponieren zu müssen – und warum? Weil es das ganze Konsumleben immer leichter macht. Eine Variante davon ist der Überziehungskredit. Dieser ist auch der schnellstmögliche Kredit, denn der Kreditnehmer kann einfach zum Geldautomaten gehen und den Betrag abrufen oder im Ladengeschäft einkaufen. Wie funktioniert der Kredit im Detail? Und warum müssen die Zinsen höher sein, als bei einem fest vereinbarten Kredit?
Gewährung eines Dispo-Kredits
Der Kredit wird nur ganz abstrakt und unbestimmt vereinbart. Viele Inhaber von Girokonten lesen auf dem monatlichen Kontoauszug Hinweise wie „Ihr Dispositionslimit beträgt“ oder „Ihr Verfügungsrahmen“. Dennoch erinnern sich manche gar nicht daran, einen Überziehungskredit abgeschlossen zu haben. Meist erfolgt die Beantragung des Dispo-Kredits auch mehr unterschwellig während der Eröffnung eines neuen Girokontos. Es werden die Funktionen und die Besonderheiten bei der jeweiligen Bank erklärt, zusammen mit dem Hinweis, dass bei Bonität später ein Überziehungskredit gewährt wird. Der heißt übrigens deshalb so, weil das Konto durch dessen Inanspruchnahme nicht mehr im Haben geführt und über den Null-Saldo hinaus ins Minus überzogen wird. Wer zwei oder drei Monate hintereinander regelmäßige Geldeingänge auf seinem Girokonto verzeichnen kann, der erhält von der Bank unaufgefordert einen Überziehungskredit.
Warum ist dort der Zinssatz etwas höher?
Es handelt sich um einen reinen Verfügungsrahmen, bei dem die Bank nie ganz genau weiß, wann er in Anspruch genommen wird und wann die Rückzahlung erfolgt. Im Grunde kann man seinen Dispo-Kredit freitagabends um 19:55 Uhr im Laden in Anspruch nehmen und am Mittwochvormittag durch Überweisung tilgen. Aus diesem Grund muss die Bank immer einen Bodensatz in der Bilanz frei halten, um jederzeit zahlen zu können. Andererseits kann die Bank auch nie sicher sein, wie lange der Kredit läuft. Und so wird diese Flexibilität ähnlich wie die eines Business Class-Tickets im Flugzeug berechnet: Mehr Service ist eben teurer!
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